„Ein Virus im Dorf“ – Stefan Hagen berichtet (Bericht #14)

Die Welt nach Corona. Eine optimistische Perspektive …

 

„Ein Virus hat unser aller Leben verändert. Die Maßnahmen, die zur Eindämmung der Ausbreitung getroffen wurden, bestimmen nun unseren Alltag. Jede Person macht ihre eigenen Erfahrungen – Erfahrungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

 

In Zusammenarbeit mit Georg Sutterlüty haben wir ein Projekt gestartet. Wir wollen wissen, wie Eggerinnen und Egger (sowie einzelne BregenzerwälderInnen umliegender Gemeinden) mit der Krise umgehen: Was hat sich in ihrem Leben verändert, welche Herausforderungen gibt es und was erhoffen sie sich nach Beendigung dieser schwierigen Phase? Wir haben ganz kunterbunt nach Personen gesucht, die bereit sind, ihre persönliche Geschichte zu schildern. Wir beginnen mit dem ersten Bericht und wollen jeden zweiten Tag den nächsten veröffentlichen.

 

Bereits veröffentliche Berichte werden von uns ins Archiv verschoben, sind aber weiterhin hier für euch verlinkt:

 

Bericht 13: Yvonne Waldner (23) Studentin für Translationswissenschaft in Innsbruck, Gebatz

Bericht 12: Ulli Troy (67), AHS-Lehrer in Pension und Musiker, Rain

Bericht 11: Norbert Mayer (62), VS-Lehrer und Literat, Großdorf

Bericht 10: Carmen Willi, Leiterin VS Egg, Hof

Bericht 9: Hugo Waldner (72), Bauer und Alt-Vizebürgermeister, Freien

Bericht 8: Magdalena Vögel (36), Personalentwicklerin und Mama, Schwarzenberg

Bericht 7: Samuel Schwärzler (27), und Vize-Obmann des FC Egg, Rain

Bericht 6: Friedl Kaufmann, Pfarrer von Egg und Großdorf

Bericht 5: Jürgen Zengerle (29), Krankenpfleger in KH Dornbirn, Hof

Bericht 4: Lisa Schmidinger (28 Jahre), Krankenpflegerin, Wohnort Schmarütte

Bericht 3: Wilhelm Sutterlüty (63), Geschäftsführer Sozialzentrum Egg, Schmarütte

Bericht 2: Marcel Simma , Schüler der HTL Dornbirn, Stadel

Bericht 1: Brigitte Bereuter (40), Gemeindeangestellte, Mutter und Hausfrau, Rain

 

Kommentare sind erwünscht, doch bitten wir aus Rücksicht auf die Autoren, den vollen Namen sowie den Weiler, in dem ihr wohnt, anzugeben.“

 

 

Bericht #13 – Stefan Hagen: Die Welt nach Corona. Eine optimistische Perspektive.

Der Corona-Virus hat die Welt innerhalb weniger Monate auf den Kopf gestellt. Die Auswirkungen betreffen alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereiche – und sie sind enorm. Wir stehen noch ganz am Beginn eines tiefgreifenden Transformationsprozesses. Die gute Nachricht ist: Jede Krise hat einen Anfang und ein Ende. Wie könnte die Zeit nach Corona aussehen? Welche Spuren könnte Corona hinterlassen? Vielleicht liegt in der Krise sogar eine historische Chance? Hier meine optimistische Vision.

 

1 Welt-Bewusstsein

Die Corona-Krise hat das Potenzial, Nährboden für ein neues globales Bewusstsein zu sein. Schon vorher war klar, dass es für die großen Herausforderungen unserer Zeit ganzheitliche Lösungen braucht. Der Unterschied bei Corona ist, dass die Bedrohung nun akut und unmittelbar ist. Ignorieren oder politischer Populismus sind zwecklos. Es braucht alle, wenn es um alles geht. Diese Erkenntnis sollte nun noch deutlicher ins kollektive Bewusstsein vordringen.

 

2 Problem-Bewusstsein

Menschen brauchen echte Probleme und Herausforderungen, um wachsen zu können. Mehr noch: Ohne Unglück kein Glück – ohne Leid keine Freude. Die echten, essenziellen und vor allem drängenden Probleme haben uns vor der Corona-Krise vielfach gefehlt. Oder zumindest haben wir sie verdrängt. Dies hat oft dazu geführt, dass wir einen erheblichen Teil unserer Zeit und Energie für Scheinprobleme investiert haben. Dank Corona wissen wir nun wieder, was wirklich wichtig ist und was nicht. Sinn entsteht u.a. dann, wenn echte Probleme gemeinsam bewältigt werden.

 

3 Führungs-Bewusstsein

Menschen mit Führungsverantwortung sind in Krisenzeiten besonders gefordert – in allen Lebensbereichen. Die Idee, dass Unternehmen und Organisationen ohne klare Führung auskommen, sollte ein für allemal widerlegt sein. Der unschätzbare Wert besonnener und entschlossener Führung wurde uns in der Corona-Krise besonders plakativ vor Augen geführt – im Kleinen und im Großen. Entsprechend wird unser Respekt jenen gegenüber signifikant steigen, die in Politik, Wirtschaft und in Institutionen Verantwortung übernehmen.

 

4 Technologie-Bewusstsein

Die intensive Nutzung digitaler Technologien in der Krise wird seine Spuren hinterlassen – im Privaten aber auch in Unternehmen, Schulen, Universitäten und öffentlichen Körperschaften. Wir nehmen die Chancen und Gefahren von Technologie nun ganz anders wahr, weil wir uns in dieser außergewöhnlichen Zeit viel intensiver damit beschäftigt haben. Diese Erfahrung eröffnet neue Perspektiven und wird den Einsatz moderner Technologien in vielen Lebensbereichen weiter beschleunigen.

 

5 Selbst-Bewusstsein

Und vielleicht am wichtigsten: Die Corona-Krise hat dazu geführt, dass wir wieder auf uns selbst zurück geworfen wurden. Wir müssen nun – ob wir wollten oder nicht – wieder selbst die Verantwortung für ein gutes, gelingendes Leben übernehmen. Spätestens jetzt ist klar: ICH bin der/die Gestalter/in meines Lebens. ICH kann und muss Verantwortung für mich und mein Umfeld übernehmen. ICH bin ein freier Mensch.

 

Perception is everything.

 

In diesem Sinne: Danke, Corona.

 

Stefan Hagen (42), Unternehmensberater, Lingenau

Deine Meinung

  1. der Freiheit scheint es hier nicht weit her zu sein. Oder vielleicht ist die Freiheit gemeint die jeder hat, mit der Herde mit zu marschieren.
    "Die Coronakrise hat uns auf uns selbst zurück geworfen " Was für ein nichtssagender Satz! Nein, Die inszenierte Krise hat unzählige Menschen in den Ruin getrieben.
    Aber alles hat ein Ende. Also auch die Zeit der Selbsverwirklicher und Materialisten. 2012 hat ein neuer Zyklus begonnen. Wir leben in der Wendezeit und beobachten gerade wie sich weltweit korrupte Regierungen selbst eliminieren. Danach wird eine lange Zeit des Friedens beginnen. Das Licht existiert auch ohne Dunkelheit und wird sie verdrängen.