16 Tage gegen Gewalt an Frauen: Bregenzerwald setzt ein Zeichen

Für 16 Tage schließen sich Organisationen im Bregenzerwald zusammen, um ein klares Signal gegen Gewalt an Frauen zu setzen.

 

Dazu gehören das FMH Frauenmuseum Hittisau, die Initiative „Der Bregenzerwald lässt kein Kind zurück“, die ifs Gewaltschutzstelle und ifs Frauenberatungsstelle in Egg sowie das Kulturbüro Bregenzerwald. Sie alle beteiligen sich an der UN- Kampagne ORANGE THE WORLD.

 

Gemeinsam wird das Ziel verfolgt, das Bewusstsein für das Thema Gewalt zu schärfen und auf regionale Beratungsmöglichkeiten hinzuweisen.

 

Diese Aktionstage starten am 25. November 2023, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.

 

Die Aktionen beleuchten die vielschichtigen Aspekte von Gewalt in der Familie und Gewalt gegen Frauen und setzen dabei ein starkes öffentliches Zeichen für ein gewaltfreies Miteinander.

 

Der Bregenzerwald wird Orange.

Die Bregenzerwälder Bürgermeister:innen setzen ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt. Jeder Brief, der die Gemeindeämter verlässt, ist mit einem Sticker beklebt. In den einzelnen Gemeinden finden sich orange Warnleuchten, die präsent in den Fenstern des Gemeindeamtes und in öffentlichen Gebäuden wie Kirchen und Büchereien aufgestellt werden. Verwendet werden dafür die energiesparenden Baustellenleuchten.

 

Jährlich werden in Vorarlberg etwa 500 Betretungs- und Annäherungsverbote ausgesprochen – einige davon auch im Bregenzerwald. „In unserer Gesellschaft gibt es Gewalt in Familien und an Frauen. Dagegen aufzutreten und darüber zu reden, darf nicht mehr ein Tabu sein“, so Gerhard Beer, Bürgermeister der Gemeinde Hittisau. „Zeichen mit Signalwirkung sollen auf das Thema aufmerksam machen. Es ist mir ein großes Anliegen, dies zu unterstützen.“

 

Direkte Beratung für Betroffene bieten die ifs Gewaltschutzstelle und die ifs Frauenberatungsstelle vor Ort in Egg an. Die 16-tägige Aktion soll somit auf dieses niederschwellige Angebot aufmerksam machen und die Bevölkerung für das Thema häusliche Gewalt sensibilisieren. „Wir wollen mit dem Beratungsangebot in Egg, allen die im Bregenzerwald wohnen und Gewalt erleben, den Zugang zu Hilfe und Unterstützung erleichtern“, erklären Elisabeth Gruber und Angelika Wehinger von der ifs Gewaltschutzstelle und ifs Frauenberatungsstelle in Egg.

 

Schutz vor Gewalt ist ein Recht für alle. Vor allem Kinder gilt es, vor Gewalt zu schützen. Die Gewaltschutzstelle des ifs im Bregenzerwald spielt dabei eine wichtige Rolle. „Kinder brauchen in der Familie eine sichere Bindung, die Erfahrung eines guten familiären Zusammenhalts und elterliche Wärme. Wir versuchen im Rahmen von „Der Bregenzerwald lässt kein Kind zurück“ Familien zu unterstützen und Kindern eine faire Chance und ein gelingendes Aufwachsen zu ermöglichen“, beschreibt Eva Brunner ihre Arbeit.

 

Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das in Österreich besonders groß ist. Nach wie vor sind die Zahlen zu Femiziden im Vergleich zu anderen EU-Ländern extrem hoch. Bei der Sichtbarmachung und Bewusstseinsbildung dafür setzt die Arbeit des Frauenmuseum Hittisau an: „Als Frauenmuseum zeigen wir einerseits die oft vergessene Frauengeschichte auf. Andererseits möchten wir aktuelle Probleme sichtbar machen, denen viele Frauen auf der ganzen Welt ausgesetzt sind. Und die Gewalt an Frauen ist ein gewaltiges Problem, gerade hierzulande. Darüber zu sprechen ist deshalb vor Ort besonders wichtig,“ betont Stefania Pitscheider Soraperra, Direktorin des FMH.

 

Impulsvortrag und Podiumsdiskussion

 

Höhepunkt der 16-tägigen Aktion ist ein Impulsvortrag mit anschließender Podiumsdiskussion mit Fokus „Wenn Sucht zur Gewalt wird“ am 7. Dezember in der Aula GH (Gemeinschaftshaus) Schulen Hittisau. Expert:innen aus Polizei, Suchtberatung, Kinderschutz und Rechtswesen diskutieren über ihre Erfahrungen die komplexen Zusammenhänge von Suchterkrankungen und familiärer Gewalt sowie Präventionsansätze. Die Veranstaltung wird von Stefania Pitscheider Soraperra (Frauenmuseum Hittisau) moderiert und verspricht tiefe Einblicke und konstruktive Ansätze für die Prävention und das Handeln in Krisensituationen. Auch wird der Film „Tür zu“ von Sevda Chkoutova präsentiert. Für weitere Informationen und das vollständige Programm besuchen Sie bitte unsere Website www.waelderkinder.com/orange

 

Kontakt für Rückfragen:

 

Mag. Eva Brunner

Leitung Soziales & Integration | B R E G E N Z E R W A L D | Regionalentwicklung GmbH

T +435512 26000 | M: 0664 140 11 19

E soziales@regiobregenzerwald.at | W www.regiobregenzerwald.at

Impulszentrum 1135 | A 6863 Egg

Deine Meinung

  1. Haben DIE Flüchtlinge einen eigenen Kulturkreis?
  2. gute Aktion, dem kann ich nur voll und ganz zustimmen und allen Veranstaltern und Mitgestalternd anerkennend danken.
  3. Diese Diskussion sollte meiner Meinung nach auch das Asylthema beinhalten. In den Kulturkreisen der Flüchtlingen ist der Stellenwert der Frau quasi nicht vorhanden. Mich wundert es nicht, dass die letzten Jahre die Gewalt an Frauen zugenommen hat.