Aus der Geschichtsecke: Schilifte Egg/Schetteregg: die Anfänge

Wir schreiben das Jahr 1959, der Ort Lustenau: in einem Gasthaus, sagen wir im Meindl. Eine illustre Gesellschaft feiert die Taufe eines neugeborenen Mädchens. Zuerst bei Kaffee und Kuchen, dann werden die ersten Weinflaschen geöffnet. Der Taufgötte des Mädchens war ein ortsbekannter Textilunternehmer, ein Sportkollege und guter Freund des Vaters des Täuflings. Er unterhält sich mit dem Großvater des getauften Babys. Dieser erzählt ihm von einer Geschäftsidee? Warum nicht in einen Schilift investieren? Die letzten Jahre habe er als Tischler zig Aufträge in Lech gehabt und gutes Geld gemacht. Es sei unverkennbar, der Wintertourismus boome, Tendenz steigend. Der Bregenzerwald sei im schitouristischen Bereich aber noch ein Brachland. Der Tischler, ein gebürtiger Egger, berichtet ihm von einem Gebiet in Egg, dem Amagmach, das schon um die Jahrhundertwende die ersten Schifahrer angezogen habe. Das würde sich als Schigebiet bestens eignen. Die beiden Männer beschließen, die Sache mal genauer anzusehen.

 

Dann ging alles recht schnell. Der Tischler unterbreitete im April 1959 die Idee seinem Jahrgänger und dem ehemaligen Bürgermeister der Gemeinde Egg. Dieser war sogleich davon angetan, hatte er selbst schon einen kleinen Schilift in Ebenwald in Betrieb genommen. Sie berichteten dann dem Obmann des hiesigen Fremdenverkehrsvereins, der – ebenso ganz Feuer und Flamme – die organisatorischen Angelegenheiten in Angriff nahm. Ende Mai fand eine öffentliche Informationsveranstaltung im Bahnhofsrestaurant statt. Man ging von einer Investitionssumme von 1,5 Millionen Schilling aus. Das notwendige Geld wurde recht rasch aufgetrieben, gut 2/3 steuerten die beiden Lustenauer Unternehmer bei, der Rest ging auf das Konto von rund 50 Gesellschafter, meist Gastwirte und Gewerbetreibende. Bereits Ende Juni gab die Gemeinde dazu ihren Segen, sie wurde ebenso Gesellschafter und beteiligte sich mit 100.000 Schilling. Sie erhoffte sich – wie auch alle anderen Beteiligten – vor allem neue Impulse für die heimische Wirtschaft.

 

Sogleich wurde das Projekt ausgeschrieben, das Rennen machte die Vorderwälder Firma Steurer-Seilbahnen. Im Herbst wurde gebaut und noch vor Jahresende 1959 konnte der Lift in Betrieb genommen werden. Die Leute kamen in Scharen. Am 11. Jänner fand ein erstes Schirennen mit 185 Teilnehmern statt und im Februar hieß es in einer Zeitung, der Zustrom sei sehr groß, es gebe viel zu wenige Parkplätze. Das Schigebiet Egg-Schetteregg war geboren. Heuer feiert es seinen 60. Geburtstag.

 

Bericht: Georg Sutterlüty.

 

Frage: Wie hießen die beiden Lustenauer Unternehmer und Kapitalgeber. Von welchem ehemaligen Bürgermeister von Egg ist die Rede und wer war der Obmann des Fremdenverkehrsvereins?

Deine Meinung

  1. Auflösung des Rätsels: Alle Namen sind gefallen oder angedeutet worden.
    Der Egger Lustenauer ist Friedrich Fetz, der Götte Fritz Bösch, ehemaliger Bürgermeister und Liftbetreiber Hans Felder und Obmann des Fremdenverkehrsvereins natürlich Erich Behmann
  2. Ernst Böhler und Fritz Bösch .....Obman Erich Behmann
  3. Die Lustenauer Familie hat heute noch ein Ferienhaus in Schetteregg. Und die damals getaufte Gabi heisst seit ihrer Hochzeit Kathan.
  4. Lustenauer ? keine Ahnung
    (ehem.) Egger Bgm: Hans Felder
    Obmann FVK: kann nur Erich Behmann gewesen sein, oder?