Bewegt Verkehr in Egg überhaupt noch?
VERKEHR BEWEGT – mehr in Alberschwende als in Egg
In Alberschwende ist es nun soweit, die Gemeinde will eine
Verkehrslösung für das Dorfzentrum, nachdem dieses rückgebaut
wurde und auch nach Dresslen ein eigener, abgesetzter,
Fuß- und Radweg im Entstehen ist. Seit Eröffnung des
Achraintunnels habe der Verkehr um 25 % zugenommen. Das
Dorfzentrum könne so nicht mehr revitalisiert werden und als
leuchtendes positives Beispiel einer Gemeinde mit einer
Umfahrung wird Bezau genannt. Also will die Gemeinde nun
vom Land eine Lösung und wird sie wohl auch bekommen.
Über den Zeitplan freilich lässt sich noch debattieren – über die
Variante auch.
Was aber seltsam anmutet, ist, dass es zwar ein Verkehrskonzept
Bregenzerwald gibt, dass aber nur Alberschwende und
Andelsbuch ein Verkehrsproblem haben, das ja auch angegangen
werden soll, von lösen wollen wir gar nicht sprechen.
Egg aber habe kein Verkehrsproblem, ist von den Gemeindeoberen
zu hören.
Tatsächlich wird der Verkehr, wenn sich die
Entwicklung nicht ganz anders darstellen wird als prognostiziert,
weiter zunehmen. Noch ist die Schigebietsver-bindung Lech-
Wart nicht spruchreif, aber auch dies wird zu einer
Verkehrszunahme seinen Beitrag leisten. Was sicher stärker ins
Gewicht fallen wird, ist die zweite Pfänderröhre, die nächstes
Jahr eröffnet werden wird. Dann wird die Kapazität an diesem
“Nadelör” verdoppelt. Die Stauzonen werden sich dadurch ins
Land herein verlegen, ist sich der Verkehrsexperte Hermann
Knoflacher sicher, so sicher wie, dass neue Straßen neuen
Verkehr generieren. Im Bereich Bludenz und Montafon wird
bereits nach Lösungen gesucht.
Vom Bregenzerwald hört man nichts. Doch auch hier wird der Kreisverkehr bei der
Tunnelausfahrt Dornbirn/Nord eine weitere Stauzone werden.
Auch wird dadurch der Ausflugsverkehr und wohl auch der
Schiverkehr in den Bregenzerwald zunehmen. Mit einem weiteren
Verkehrsaufkommen im Bregenzerwald muss dann wohl
auch bei anhaltend starkem Schweizer Franken und Anbindung
an das Schweizer hochrangige Vehrkehrsnetz über Dornbirn-
Nord von dort erwartet werden. Alberschwende wird also tatsächlich
mehr Verkehr bekommen und tut möglicherweise gut
daran, eine Umfahrung für das Zentrum zu verlangen.
Realistisch scheint nur eine bisher bekannte Variante zu sein.
Unterflurtrasse von der Rohnerkurve bis zum Holzbau Sohm
und dann weiter in einem 2,5 km langen Tunnel bis nach
Müselbach. In Andelsbuch wird ja auch weiter das Projekt
Büheluntertunnelung verfolgt, um auch dort eine “Engstelle”
teuer zu entschärfen.
Und Egg? Falls Egg wirklich der Meinung
ist, dass es kein Verkehrsproblem hat, sollte es sich wenigstens
die Frage stellen, ob sie eines bekommen wird. “Profitiert” es
doch inmitten des Zentrums gleich von zwei Verbindungen:
Alberschwende – Andelsbuch und Großdorf – Schwarzenberg/
Bödele.
Jetzt gibt es wohl nur zwei Denkvarianten.
1. Variante: Egg sieht den Verkehr im Zentrum tatsächlich nicht
als Problem und wird auch mit einer Verkehrszunahme noch fertig,
ohne dass Maßnahmen nötig sind.
2. Variante: Egg hat doch ein Verkehrsproblem, gibt das aber
nicht zu und wartet auf die vor- und nachgelagerten
Straßenbaumaßnahmen in Alberschwende und Andelsbuch
und “schreit” erst dann laut auf.
Die erste Variante kann ich nicht glauben und höre auch von
Egger BürgerInnen anderes. Bei der zweiten Variante könnte
eine Strategie im Hintergrund stehen, die da heißt, erst den
Leidensdruck erhöhen und dann das Maximum fordern. Also
eine weitere Tunnellösung für Egg, sowie sie bereits im alten
Verkehrskonzept vorgesehen war. Also vor der Tuppenbrücke in
den Berg und nach Andelsbuch in die neue Straße einmünden.
Das wäre dann wirklich eine große Lösung für den “schnellstraßenartigen
Ausbau” der L 200, “Projekt Bregenzerwaldstraße
neu”, wie sie Alt-Landeshauptmann Herbert Sausgruber noch
bei der Tunneleröffnung benannte.
Demokratiepolitisch sind wohl beide Varianten bedenklich.
Einmal wird die Dorfbevölkerung nicht gehört und beim anderen
wird ein Gesamtprojekt in Salamitaktik „strategisch“ durchgesetzt.
kb in der „Bregenzerwälder Zeitung“ vom 4. Oktober 2012
- Geschäfte praktisch im Ortszentrum sind zu Fuß nicht zu erreichen (CAPO)
- auf dem Gehsteig zu großen Weilern wie Stadel/Stadlermöser kommen kaum einmal zwei Fußgänger aneinander vorbei - von Kinderwagen garnicht zu reden
- Die Straße vor der Goldschmiede Gassner wird täglich von vielen Schülern überquert, und mit den neuen Geschäften nahe am Ortszentrum (Apotheke, Weltladen, Blumenfee, ...) gibt es da noch mehr Fußgänger - wie wäre es da mit einem Zebrastreifen? Die dürfen doch sicher auch auf Gemeindestrassen gepinselt werden!?
Das sind Dinge, die eine Gemeinde für die eigenen Bürger machen könnte - ganz unabhängig von irgendwelchen großen "Lösungen"!
Die Bushaltestelle könnte man evtl. auch etwas Richtung Tankstelle verlegen.
Den Verkehr kriegt man wohl kaum weg. Aber es gibt eine Jahrhundertchance für ein tolles Ortszentrum Egg.
Ich als Egger Gemeindebürger bin aber auch enttäuscht, über die gesetzten verkehrspolitischen Aktivitäten (am besten zu sehen am Fahrradständer vor der Egger Sparkasse). Anhand der Verkehrentwicklung hat die Lebensqualität in Egg stark abgenommen. Ein Lichtblick sehe ich in der fahrradfahrenden Frau Brügermeister. Weiter so!!
und das sollte kein Verkehrsproblem sein