Regio Bregenzerwald: Unsere Ortszentren sind in Gefahr!

Unsere Ortszentren sind in Gefahr! Neue Verkaufsflächen auf der grünen Wiese bedrohen Geschäfte und damit die Lebensqualität in den Bregenzerwälder Dörfern – Gegen die Widmung neuer Verkaufsflächen außerhalb von Orts- und Stadtzentren sprechen sich Kaufmannschaften und REGIO im Bregenzerwald aus. Bei aktuellen Projekten in Bregenz und in Dornbirn sind schon jetzt Verkaufsflächen in einer ähnlichen Größenordnung im Gespräch, wie sie alle Bregenzerwälder Geschäfte derzeit gemeinsam haben.

 

Sollte auch die Erweiterung des Messeparks in Dornbirn um weitere Tausende Quadratmeter genehmigt werden, wird es für die Ortszentren eng: Geschäfte schließen, Arbeitsplätze und Treffpunkte fallen weg, Nahversorgung und Lebensqualität bleiben auf der Strecke. Mit weiteren leerstehenden Geschäften in den Wälder Gemeinden wäre dann zu rechnen.

 

Vorarlberg hat schon jetzt überdurchschnittlich viel Einkaufsfläche pro Kopf – und das Angebot wächst weiter: Bei aktuellen Einkaufszentrums-Projekten in Bregenz (Seestadt
und Seequartier) und in Dornbirn (Schwefel) sind Verkaufsflächen im ähnlichen Ausmaß im Gespräch, wie sie alle Bregenzerwälder Geschäfte derzeit gemeinsam haben. Sollte
die vom Messepark in Dornbirn vorgesehene Erweiterung um Tausende Quadratmeter auch noch bewilligt und realisiert werden, wird der Druck auf viele Geschäfte im
Bregenzerwald noch größer – oder zu groß.

 

Neue Verkaufsflächen auf der grünen Wiese als Gefahr für Ortszentren
Für die Region Bregenzerwald ein Damoklesschwert: „Natürlich müssen bestehende Standorte attraktiver gemacht oder neu genutzt werden können“, erläutert Georg Fröwis, Bürgermeister von Bezau und selbst Händler. „Aber neue Flächenwidmungen für den Handel außerhalb von Orts- oder Stadtzentren torpedieren alle Anstrengungen, unsere Orts- und Stadtzentren lebenswert zu halten.“ Gemeindeentwicklung, Nahversorgung, kurze Wege oder auch Klimaschutz werden damit gleichermaßen erschwert. Die REGIO Bregenzerwald hat daher in der Vollversammlung am vergangenen Freitag eine einstimmige Petition gegen neue Verkaufsflächen auf der „Grünen Wiese“ beschlossen.

 

Leerstehende Geschäfte – Lücken im Gesicht einer Gemeinde
Schon jetzt stehen im Bregenzerwald Tausende Quadratmeter Verkaufsfläche leer – oft wenig attraktive Lücken in der Gemeinde. Laut Strukturerhebung der Wirtschaftskammer haben in Vorarlberg seit 1970 jedes Jahr statistisch allein knapp neun Lebensmittelgeschäfte ihre Türen für immer geschlossen – nahezu nur Geschäfte
bis 400 m2 Größe. Die Verkaufsfläche hingegen hat sich landesweit im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt.

 

Attraktive Ortszentren brauchen Geschäfte: Unterschriftensammlung
Geschäfte sind wichtige Elemente für die Lebensqualität im Dorf. „Sie sind Treffpunkte im Alltag, die Begegnungen dort oder auf dem Weg machen das soziale Netz in unseren Dörfern erlebbar“, so Theresia Fröwis, Händlerin in Bezau und seit Jahrzehnten in Kaufmannschaften aktiv. Die Geschäfte sind zudem wichtige Kunden der Handwerker und Lieferanten in der Region. Fallen sie weg, fehlen wichtige Umsätze und auch Einnahmen für die Gemeinden. Zudem verlieren Orte und Region an Attraktivität für Gäste und Unternehmen. In verschiedenen Bregenzerwälder Geschäften liegen daher ab der kommenden Woche Unterschriftenlisten auf – hier können KundInnen ihre Unterstützung für weiterhin attraktive Ortszentren bekunden.

 

Handel im Bregenzerwald: 828 unselbständig Beschäftigte, 75 Lehrlinge
Aktuell ist die Handelslandschaft im Bregenzerwald attraktiv und bunt. Die Statistik der Wirtschaftskammer weist für 2013 in Summe 378 Handelsunternehmen aus, 201 davon
als Ein-Personen-Unternehmen. Nach Gewerbe/Handwerk und Tourismus ist der Handel der drittgrößte Arbeitgeber in der Region: 828 Menschen inklusive 75 Lehrlingen werden beschäftigt. Erfreulicherweise werden immer wieder neue Geschäfte eröffnet oder NachfolgerInnen übernehmen.

 

Herausforderungen: Online-Handel und weniger Kaufkraft
Wie überall im Land fordern der wachsende Online-Handel, neue Lebensgewohnheiten oder die insgesamt nur gering steigende Kaufkraft die Geschäfte. „Damit leben wir, wir
stehen schließlich jeden Tag im Wettbewerb“, so Christina Eberle, Inhaberin des „Glanzstück“ in Hittisau. Aktivitäten im Betrieb, auf Gemeindeebene und in der Region
etwa mit „ich kauf im Wald“ tragen dazu bei, dass die Handelslandschaft für BürgerInnen, Gäste und Unternehmen gleichermaßen attraktiv bleibt. Aktuelle Beispiele
dafür sind der gemeinsame Bregenzerwälder Adventimpuls von über 100 Geschäften und Gastronomiebetrieben oder der „ich kauf im Wald“-Kinderkaufladen, der kleineren
Kindern Berufe im Handel auf spielerische Weise näher bringt.

Deine Meinung

  1. luogod ge bezo, dött hat ma ou gmoant wenn d umfahrung komm as si alls ummar - und iz?
  2. Das nennt sich umwegrentabilität. Parkmöglichkeiten im Zentrum ist ein Muss für die Wirtschaft.
  3. was moanscht wär zahlt ehna parkgebühra, odor hascht gmoant ma künn umasus parko. nosa sött gmuond ou wiedor ingends häo.
  4. @tüfgaräschle: und z.B. für die Mitarbeiter der Betriebe in Egg und für Leute, die mit Tiefgaragen keine Probleme haben ;-)
  5. tüfgarasch wär halt guod för d'pendlar, bzw dio wo ufo bus gond....
  6. Zuwas a Tüffgarasch luogod undoror Wocho i d
    Ampulstüffgarasch und denar bi Hansoren
    " gähnende leere"
  7. gego do online-handl ka ou s Thresle nix macho,
    geo dena helft ou nüd a sündtüre Tiefgarasch